Tue nie soviel, wie du glaubst, tun zu können. Baruch de Spinoza, 1632-1677
Klassischerweise geht es Führungskräften darum, Menschen in Bewegung zu bringen, um ein Ziel zu erreichen. Es dreht sich im Alltag daher häufig um Fragen wie: Warum bewegt sich der Mensch nicht? Kann er nicht, will er nicht, oder meint er, nicht zu dürfen? Doch wenn wir im oben erwähnten "Flow" bleiben wollen, gilt es auch auf das quasi entgegengesetzte Ende des Spektrums zu achten: Wo, bei wem, an welcher Stelle gibt es vielleicht zu viel Bewegung? Wo ist ein Impuls des Bremsens notwendig?
Sicherlich haben auch Sie in Ihren Teams Mitglieder, die sofort als erstes die Hand heben, wenn es eine Aufgabe zu verteilen gibt. Kolleginnen und Kollegen, die erst aufhören, wenn das Ziel zu 100 Prozent erreicht ist. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die vor Ideen übersprudeln. Menschen, die um jeden Preis auch den schwersten Gipfel noch erklimmen möchten und die Stillstand nicht kennen.
Solche Menschen tragen große Lasten im Team. Sie gleichen einer sicheren Bank, einem schier nicht versiegen wollenden Strom und treiben so andere Teammitglieder und den Erfolg der Unternehmung an. Doch - und dies ist die Kehrseite der Medaille, auf die Spinozas Zitat hinweist: Dieses unermüdliche Vorantreiben, Agieren, Tun, dieser reißende Strom an Aktivität, kennt nur eine Richtung und ein Tempo: Vorwärts, so schnell es geht; tun, so viel, wie nur irgendwie geht.
Spinoza möchte uns sagen: Ein Mensch, der alles und so viel er tut, weil er es kann, hat unter Umständen Mühe, anzuerkennen, wenn die eigenen Kräfte schwinden und Grenzen der Leistungsfähigkeit erreicht oder gar schon überschritten sind. Bei aller Annehmlichkeit, den solche „High-Performer“ aus Sicht der Führungskraft bieten, bei all der hohen gesellschaftlichen Anerkennung, die solche Menschen erfahren, gilt es genau hinzusehen: Ist der Mensch noch bei sich und seinen Ressourcen? Oder tut jemand ständig alles, was er kann, weil der Mensch nicht mehr anders kann? Weil das ständige Tun, Handeln, Leisten, Vorwärtsstreben schon längst Selbstzweck geworden ist? Weil der Mensch letztlich glaubt, unerschöpflich zu sein?
So kann in manchen Fällen ein Impuls des Bremens für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hilfreich sein, im ständigen Vorwärtsstreben innezuhalten. Damit sich aus dem reißenden Strom ein Flussdelta öffnen, der hilft, den Flow dieser "post-Urlaubstage" in den Alltag zu integrieren.
Was bedeutet das konkret in der Praxis:
Oft fällt es schwer, sich selbst und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den gewohnten Mustern zu befreien, deshalb stehen wir Ihnen gerne mit unseren Semiaren und individuellen Angeboten zur Seite:
Neue Anforderungen an die Qualifizierung von KiTa-Leitungen: Anmeldung für die UBL-Zertifikats-Fortbildung noch möglich!
Die Novellierung des BayKiBiG vom letzten Sommer stellt an Träger die Anforderung, dass Leitungen von Kindertageseinrichtungen eine Weiterqualifzierung durchlaufen haben sollen. Im Frühjahr 2024 beginnt die nächste UBL-Zertifikats-Fortbildung für Leitungen von Kindertageseinrichtungen nach IfP-Standard, die diesen Anforderungen entspricht.
Als Träger können Sie im Rahmen eines online-Forums am Montag, 18.9.2023 (um 13.00 Uhr) unsere Dozentinnen und Dozenten und den Lehrgang kennenlernen. Eine entsprechendes Forum für (angehende) Leitungen bieten wir am Mittwoch, 4.10.2023 (um 14.00 Uhr) an.
Anmeldungen und Rückfragen nehmen wir gerne entgegen unter: info@u-b-l.org
Aktuelle Angebote für
finden Sie auf unserer Hompage.
Coaching- und Seminarangebote zum Thema Agilität finden Sie in unserem Entwicklungsbereich "agil & gesund", den wir in diesem Jahr weiter ausbauen werden.
Gerne konzipieren wir für Sie individuelle Angebote zur Führungskräfte- und Teamentwicklung.
Hans Grasser
Geschäftsführer
Berater und Führungskräfte-Coach mit umfassender Erfahrung in der Organisationsentwicklung, Change-Management, Projektmanagement und Prozessmanagement.
Nebenberuflich Verwaltungsleiter und Dozent für Finanzmanagement.
Laura Hölzlwimmer, M.A.
Geschäftsführerin
Verwaltungsleiterin eines Verbunds mehrerer Kindertageseinrichtungen. Nach ihrem Studienabschluss (Geschichte, Interkulturelle Kommunikation und Slavistik) arbeitete sie im Wissenschaftsmanagement an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seit 2020 ist sie Dozentin und Beraterin für Führungskräfte im Bildungsbereich.